Die Geschichte des Christianeums von 1738 bis heute
[Übernommen von der Homepage des Christianeums. Die Daten wurden recherchiert, überprüft und zusammengestellt von Gunter Hirt.]
19.09.1738
Die ersten acht Gymnasiasten tragen sich in die Matrikel ein. Dieser Tag gilt seitdem als
Gründungstag des Gymnasiums.
1739‐1744
Um‐ und Erweiterungsbau des Schulgebäudes Hoheschulstraße 8.
1740
In diesem Jahr besucht König Christian VI. die neue Einrichtung.
01.04.1740
Plan zum Aufbau der Anstalt mit Gymnasium (hier sollen die Grundlagen der klassischen Fakultäten
gelegt werden)
Pädagogium (zur Vermittlung einer höheren Bildung für Schüler, die keinen akademischen Abschluss
anstreben)
Vorbereitungsschule (zur Vermittlung einer allgemeinen Bildung)
Zwecks Durchlässigkeit zwischen Gymnasium und Pädagogium sollen Niveaukurse eingerichtet
werden, kein Klassensystem.
Nov 1743
Besuch des Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich V., und seiner Braut; die Bibliothek ist im
Gegensatz zu 1740 schon eingerichtet.
11.05.1744
Fundationsbrief König Christians VI. im Geiste der Aufklärung und besonders des Pietismus:
Als einzige Schule überhaupt (unter dänischer wie deutscher Herrschaft) erhält die neue Anstalt den
Namen CHRISTIANEUM; der König orientiert sich damit an einem in Dänemark unbekannten Brauch.
Die Schule erhält eine eigene Gerichtsbarkeit, ein eigenes Siegel (eine strahlende Sonne über einem
mit zarten Pflänzchen bewachsenen Hügel, umgeben mit dem Motto SUPERNIS ALIMUR VIRIBUS ‐
„Von oben kommt die Kraft, die uns erhält.“‐) und den Sonderstatus, dass alle angehenden
Akademiker aus den deutschsprachigen Landesteilen des dänischen Reiches zunächst zwei Jahre das
Gymnasium Academicum in Altona besuchen müssen.
Neben den üblichen Unterrichtsfächern (Schwergewicht auf Latein, Rhetorik etc.) werden
Vorlesungen in Theologie, Philosophie, Jura und Medizin gehalten, und es wird ein THEATRUM
ANATOMICUM eingerichtet.
Der Unterschied zu einer Universität besteht nur im fehlenden Recht zur Verleihung akademischer
Grade.
Einwohnerzahl Altonas: ca. 15000 ‐ 16000
26.05.1744
Einweihung der Schule in Gegenwart des Markgrafen von Brandenburg‐Kulmbach, des königlichen
Statthalters in den Herzogtümern.
1744‐1750
Für wenige Jahre Angliederung eines Seminars für Kandidaten kirchlicher sowie schulischer Ämter.
1745
Schülerzahl des Christianeums: 45 Gymnasiasten.
1749
Der erste jüdische Schüler trägt sich in die Matrikel der Anstalt ein.
Lange Zeit gilt das Christianeum als einzige Schule in Deutschland, die jüdische Schüler aufnimmt.
(Von 1778 bis 1815 besuchen 110 jüdische Schüler das Christianeum.)
1754‐1757
Der spätere Dichter Heinrich Wilhelm von Gerstenberg ist Schüler des Christianeums.
1757‐1787
Johann Jacob Dusch, Dichter und Prosaiker, ist Professor und zeitweise Schulleiter am Christianeum.
1761‐1771
Johann Bernhard Basedow, Hauptvertreter der Aufklärungspädagogik in Deutschland, lehrt als
Professor der Moral am Christianeum.
1768
Durch die Schenkung des Professors J. P. Kohl, der dem Christianeum ‐ gegen Steuererlass durch den
dänischen König (Hamburg hatte abgelehnt!) ‐ einen großen Teil seiner Büchersammlung überlässt,
kommt auch der Codex Altonensis, eine besonders kunstvoll illustrierte Ausgabe von Dantes „Divina
Commedia“ aus dem 14. Jahrhundert, in den Besitz der Bibliothek.
Zur Schenkung gehört auch der älteste Wiegendruck des Christianeums, eine Ausgabe des Valerius
Maximus, 1471 gedruckt in der Werkstatt Peter Schöffers, des Gesellen Gutenbergs.
1771‐1773
Nachdem 1767 durch den Kopenhagener Tauschvertrag die Stadt Kiel mit ihrer Universität an die
Herzogtümer unter dänischer Herrschaft angegliedert wird, verliert das Gymnasium Academicum
seine herausragende Stellung als führende deutschsprachige Bildungsanstalt und den Charakter einer
Art Voruniversität (von Struensee begonnene Neuordnung, nach seinem Tod 1772 weitergeführt):
Akad. Gymnasium und Pädagogium werden in ein normales Gymnasium mit besonderer „Selekta“ als
oberster Klassenstufe umgewandelt.
Jura, Medizin und Theologie entfallen; stärkere Wendung zum Rationalismus mit Betonung von
Mathematik, Geschichte, Geographie; die Vorbereitungsschule besteht weiterhin.
Alle Untertanen im deutschen Landesteil, die studieren wollen, müssen jetzt zwei Jahre lang die
Universität Kiel besuchen.
1775‐1792
Johann Christoph Unzer, Dichter und Arzt in Altona, ist Professor am Christianeum.
1783‐1785
Der später bekannte Philosoph und Aufklärer Salomon Maimon besucht die Schule.
1794
Unter Direktor Struve (Vater der berühmten Astronomen‐Dynastie in Dorpat, St. Petersburg,
Königsberg und Berlin) stärkere Betonung der Mathematik sowie des Griechischen.
1795‐1829
Jes Bundsen, bedeutender dänischer Maler, ist Zeichenlehrer am Christianeum.
Die Jahre 1800 bis 1899
1804‐1807
Salomon Ludwig Steinheim, später bedeutender Altonaer Arzt, Philosoph, Theologe und Vorkämpfer
jüdischer Emanzipation, ist Schüler des Christianeums.
1808
Mit der Schenkung des Altonaer Hauptpastors Johann Adrian Bolten, die u.a. 41 Wiegendrucke
enthält, bekommt die Bibliothek einen ihrer bedeutendsten Schätze.
1814
Einquartierung eines Regiments von Kosaken im Christianeum, die gegen den mit Napoleon
verbündeten dänischen König ziehen.
1816
König Frederik VI. schenkt der Bibliothek ein Exemplar der berühmten FLORA DANICA (15 Bände mit
45 Faszikeln und einem Supplement).
1816‐1822
Ludolf Wienbarg, später Schriftsteller und Pionier des „Jungen Deutschland“, ist Schüler des
Christianeums.
1828
Nachdem die Vorbereitungsschule 1825 eingegangen ist, wird sie als Quarta in engem Anschluss an
das Gymnasium wieder eingeführt. Gründung des Altonaer Wissenschaftlichen Primanervereins KLIO.
1834‐1838
Theodor Mommsen, später einer der bedeutendsten Historiker des 19. Jahrhunderts, ist Schüler des
Christianeums.
In der KLIO hält er als Primaner seine ersten geschichtsphilosophischen Vorträge.
19.09.1838
„Frohe Säcularfeier des Königlichen Christianeums“.
10.02.1844
Neuordnung des Christianeums im Geist des (verstärkt christlich geprägten) Neuhumanismus:
Ausweitung des Altsprachlichen, Vernachlässigung der Naturwissenschaften sowie deutscher
Literatur.
Die Anstalt wird zum schlichten fünfstufigen Gymnasium: die Selekta wird Prima, die alte Prima zur
Sekunda usw.; aus der Vorbereitungsschule Quarta wird die Quinta.
Die Erteilung der Matrikel entfällt; das Matrikelverzeichnis wird bis heute weitergeführt.
Statt der Abiturientenprüfung wird eine eigenständige Arbeit über ein selbst gewähltes Thema in
einer der alten Sprachen gefordert.
Bis zum Groß‐Hamburg‐Gesetz von 1937 bleibt das Christianeum jedoch das größte und
angesehenste Gymnasium Schleswig‐Holsteins.
(Es gibt in den Herzogtümern generell nur drei Schultypen: einfache Landschule, Bürgerschule,
Gymnasium. Adlige werden in der Regel durch Hauslehrer unterrichtet.)
1848
Erhebung Schleswig‐Holsteins gegen Dänemark.
Vier der sieben Primaner nehmen an den Kämpfen der Jahre 1848 ‐ 1850 teil.
1849
Die Sexta wird eingeführt.
1853
Erstmals wird das Christianeum einer fachlichen Aufsichtsbehörde unterstellt, einem Inspektor der
höheren Lehranstalten des Herzogtums Holstein.
Wiedereinführung der Abiturprüfung
1863‐1866
Der spätere Philosoph und Pädagoge Friedrich Paulsen ist Schüler des Christianeums.
30.10.1864
Im Vertrag von Wien werden Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich abgetreten.
14.08.1865
Im Frieden von Gastein kommt Holstein (und damit auch Altona und das Christianeum) unter
österreichische Verwaltung.
23.08.1866
Im Prager Frieden wird Schleswig‐Holstein von Österreich an Preußen abgetreten; Altona (samt
Christianeum) wird preußisch.
Im September hat das Christianeum 260 Schüler.
12.01.1867
Verkündung der Einverleibung Schleswig‐Holsteins als preußische Provinz durch König Wilhelm I.
1867‐1868
Mit der Neuordnung der schleswig‐holsteinischen Verwaltung endet die Autonomie der Altonaer
Gymnasialaufsicht; das ehemals Akademische, dann „Königliche“ Gymnasium wird dem
Provinzialschulkollegium in Schleswig unterstellt. Mit dieser Einordnung in das preußische
Schulwesen findet erstmalig eine Angleichung an die allgemeine deutsche Schulentwicklung statt.
1868
Teilung der Tertia in Untertertia und Obertertia.
1872‐1873
Teilung von Sekunda und Prima in jeweils zwei Klassenstufen.
Erste Erweiterungsbauten der Schule wegen wachsender Schülerzahl.
1877‐1882
Peter Behrens, später einer der bedeutendsten deutschen Architekten, Städtebauer und Vertreter
des modernen Industriedesigns, ist Schüler des Christianeums.
1879‐1880
Neubau des Christianeums.
25.09.1884
Einweihung der neuen Orgel (gebaut von Marcussen & Sohn in Apenrade 1880) anlässlich der
Abiturientenentlassung; auf Bitten der Schule hatte das preußische Unterrichtsministerium 3800
Mark für den Kauf bewilligt.
1885
Zu Ostern hat das Christianeum 461 Schüler.
Erste Klassenreise der Schule: Beide Primen fahren für zwei Tage nach Ostholstein.
1885‐1890
Verdoppelung der Aufnahmetermine für Schüler: neben Ostern nunmehr auch an Michaelis;
dadurch kann u.a. das Sitzenbleiben vermieden werden.
Ebenfalls Einführung zweier Abiturtermine. Beides wird 1890 wieder abgeschafft.
19.09.1888
Im „Dreikaiserjahr“ Feier des 150‐jährigen Schuljubiläums.
1890
Ein Seminar für die praktische und theoretische Ausbildung von Kandidaten für das höhere Lehramt
wird mit der Schule verbunden. Tätig darin sind der Direktor und wenige ausgewählte Kollegen. Es
existiert bis 1912.
1898‐1899
Der Schülerturnverein PALÄSTRA wird gegründet.
Die Jahre 1900 bis 1945
1901
Anpassung der Schule an die Erfordernisse der Zeit (Wirtschaft, Technik, Industrialisierung) durch die
Einrichtung eines Ersatzunterrichts (Englisch, Französisch, Rechnen) für Griechisch ab Untertertia.
Winter 1901/1902
Erwerb der Kopie (angefertigt von Fritz Peters‐Weber, 1903 ‐ 1916 Zeichenlehrer am Christianeum)
eines der berühmten Mommsen‐Portraits von Franz v. Lenbach (er hatte es 1899 gemalt); immer
noch im Bestand der Schule.
1902
Theodor Mommsen erhält den (zum zweiten Male vergebenen) Nobelpreis für Literatur. Er ist der
erste Historiker als Träger des Preises, Churchill (1953) der zweite und bisher letzte.
1903
Offizielle Einführung des Realgymnasium‐Zweiges: Zwei Schultypen bestehen jetzt nebeneinander
am Christianeum.
1904
Abiturprüfung Hermann Weyls; er gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20.
Jahrhunderts für Mathematik und mathematische Physik.
1905
Vollendung der erneuten Vergrößerung des Schulgebäudes sowie des neuen Direktorenhauses.
1909
Erstes Abiturientenexamen des Realgymnasiums (letztes: 1959!).
1914 – 1918
1. Weltkrieg:
36 Schüler sind als Kriegsfreiwillige ins Heer eingetreten; 133 Schüler haben am Krieg teilgenommen.
Gefallene: Ein Lehrer (dazu einer gestorben an Langzeitfolgen), 28 Schüler, 128 ehemalige Schüler.
1921
Schülerzahl: 270
(im Jahre 1917: 460 Schüler).
3. 11. 1922
Gründung der VEREINIGUNG EHEMALIGER CHRISTIANEER (V.e.C.).
28. 1. 1923
Enthüllung des von dem Altonaer Bildhauer Hans Waetke geschaffenen Ehrenmals für die im 1.
Weltkrieg gefallenen Christianeer.
Die Gedenkrede hält Heinrich Landahl (Abitur am Christianeum 1913, Kriegsfreiwilliger, verwundet;
nach dem 2. Weltkrieg Schulsenator in Hamburg).
Ostern 1924
Erste Klassenfahrt nach dem Kriege in die Schwäbische Alb.
1925
Begründung einer Ruderriege, die dem Hamburger Ruderklub “Favorite Hammonia“ angeschlossen
wird.
Mai 1925
Erste Klassenreise nach Puan Klent auf Sylt.
1927
Als Abgeordnete von Puan Klent begrüßen Christianeer den Reichspräsidenten von Hindenburg bei
der Eröffnung des nach ihm benannten Eisenbahndammes mit einem Transparent.
1930
Die erste Nummer des CHRISTIANEER erscheint, die erste Schulzeitung der Anstalt und Vorläufer der
Zeitschrift CHRISTIANEUM;
nach 5 Ausgaben im November 1931 wieder eingegangen.
1. 10. 1933
Direktor Grosse und ein weiterer Lehrer werden aus politischen Gründen von den Nationalsozialisten
entlassen.
19. 8. 1934
"Feierliche Vereidigung" des Lehrerkollegiums auf Adolf Hitler.
Anfang 1935
Trotz noch bestehender Freiwilligkeit sind schon 75% der Schüler Mitglieder von NS‐Organisationen
(1938 nach Zwangsmitgliedschaft: 97%), Lehrer: ca. 70% bei ungleich größerem Druck (1938: unbek.).
Ende 1935
Die Schülervereine KLIO und PALÄSTRA werden gleichgeschaltet und damit faktisch geschlossen.
1935 ‐ 20. 1. 1936
Umbau und Modernisierung 6 (!) kleiner, zuletzt im Keller des Gebäudes in der Hoheschulstraße
gelagerter Orgeln durch den Orgelbauer Paul Rother zu einem größeren Instrument.
30. 6. 1936
Große Einweihungsfeier anlässlich des Einzuges (Frühjahr 1936) in das neue, dem Bauhaus‐Stil
angenäherte Schulgebäude in der Roonstraße 200 (seit 1950 Behringstraße), das urspünglich für eine
Akademie für Lehrerbildung vorgesehen und 1930/1931 fast fertiggestellt war; doch die Akademie
wurde geschlossen (Architekt: Wilhelm H. Bahlsen).
Erst 1934 ‐ 1936 wird das Gebäude von Erwin Genzmer als Schulgebäude für das Christianeum zu
Ende gebaut.
Ostern 1937
Das Groß‐Hamburg‐Gesetz beendet die Zugehörigkeit des Christianeums zu Preußen.
Äußere Neuordnung des höheren Schulwesens:
Es gibt in Deutschland nur noch Oberschule, Aufbauschule, Gymnasium.
Die Dauer der höheren Schule wird um ein Jahr verringert.
Ziel der neuen Lehrpläne: Erziehung zu „echter Hingabe an Volk und Führer“ und dazu, „ein
deutsches Leben zu führen“.
1938
Erster Schüleraustausch mit dem Ausland: Zehn Schüler nach England, drei Schüler nach Frankreich.
Fortsetzung erst wieder nach dem Krieg möglich. Erste Einberufungen von Lehrern zu
Wehrmachtsübungen.
23 .‐ 25. 9. 1938
200‐JAHR‐FEIER des Christianeums
Bis dato größte Feier seit dem Gründungsakt der Schule mit eigenem Café, Restaurant, Weinstube,
Küche, Eis‐ und Champagnerdiele sowie drei Tanzsälen im Schulgebäude.
Den Festakt beschlossen „ein dreifaches 'Sieg Heil' auf den Führer und das deutsche Volk und der
Gesang der Nationallieder“.
Kaum berührt hiervon ist die FESTSCHRIFT (herausgegeben von StR. Heinz Schröder, nach dem Krieg
einer der ersten Oberschulräte in Hamburg) mit ihren grundlegenden Darstellungen zur
Schulgeschichte.
Weitere Begleitveranstaltungen: Festaufführung der „Antigone“ (Sophokles) im Altonaer Theater;
Festmahl im „Kaiserhof“; Gottesdienst in der Christians‐Kirche; Schiffsausflug zu „Cohrs“ (Lühe) mit
der „Jan Molsen“!
18. 11. 1938
Der letzte jüdische Schüler muss das Christianeum verlassen.
17. 1. 1939
Gründung des VEREINS DER FREUNDE DES CHRISTIANEUMS.
Ostern 1939
Schülerzahl von Oberschule (= Realgymnasium) und Gymnasium: 538.
1. 7. 1939
Die erste Nummer der Schulzeitung CHRISTIANEUM erscheint (bis heute: 2009 – mit
Unterbrechungen ‐ im 64. Jahrgang).
Sommer 1939
Beschlagnahme der Turnhalle zur Lagerung von Getreide.
28. 8. 1939
1½ Wochen nach Ferienende (wenige Tage vor Kriegsbeginn am 1. 9. 1939) wird der Unterricht
eingestellt, weil im Kellergeschoss Luftschutzräume geschaffen werden und die Wehrmacht 19
Räume beschlagnahmt, um eine Rettungsstelle und ein Hilfskrankenhaus einzurichten.
18. 9. 1939
Wiederaufnahme des Unterrichts in Vormittags‐ und Nachmittagsschichten.
Herbst 1939
Bis Anfang Dezember werden aus den beiden Oberklassen 24 Schüler zum Wehrdienst eingezogen
und erhalten das Abiturzeugnis ohne Reifeprüfung; 28 machen bis zum 25. 1. 1940 Abitur, einer wird
danach eingezogen.
In den Folgejahren regelmäßige Wiederholung ähnlicher Konstellation.
1. 12. 1939
Im 2. Heft der Schulzeitung werden die ersten sieben Gefallenen der ehemaligen Christianeer
betrauert.
Januar 1940
Die Ausleseprüfung für höhere Schulen wird in Hamburg nur noch in „Zweifelsfällen“ durchgeführt,
ansonsten gilt das Gutachten der Volksschule.
Ostern 1940
Schülerzahl: 580.
Ende 1940
Beginn der Verwandtenverschickung sowie der erweiterten (klassenweisen) Kinderlandverschickung
mit den ersten Transporten von 120 Schülern nach Kamenz/ Sachsen sowie Neuhaus am Schliersee.
8. 5. 1941
Hauptverschickung von 130 Schülern ins Kloster Marienthal bei Zittau/Sachsen.
1941
Das Christianeum wird zu einem Zentrum der von der offiziellen Propaganda angefeindeten und
schließlich von der Gestapo verfolgten Hamburger Swing‐Jugend.
Ein Schüler wird mehrfach vor die Gestapo geladen und vom 24. 6. 1942 bis zum 7. 1. 1944 im
Jugend‐KZ Morungen inhaftiert.
8. 9. 1941
Schülerzahl: 600.
2. 9. 1942
Entlassung des Direktors Lau und weiterer drei Lehrer aus politischen Gründen; wesentlich dazu
beigetragen haben die Aussagen mehrerer Spitzel (darunter einer aus dem Lehrerkollegium).
Einsetzung eines NS‐Schulleiters. Wiedereinführung der Aufnahmeprüfung für die höheren Schulen
in Hamburg.
Dezember 1942
Mit dem Feldpostbrief vom Dezember 1942 (Beginn dieser Briefe: Anfang 1941) endet vorläufig der
Versand der Zeitschrift „Christianeum“, die mit unzähligen Berichten und Grüßen Bindeglied ganzer
Jahrgänge der Schule, die der Krieg auseinandergerissen hatte, geworden war, zuletzt aber vorrangig
Todesanzeigen und Nachrufe enthielt.
Anfang 1943
Entlassung des Schriftleiters der Zeitschrift „Christianeum“, Dr. Gabe, aus politischen Gründen.
25. 7. 1943
Zerstörung des ehemaligen Schulgebäudes in der Hoheschulstraße nach dem Beginn der schweren
Bombenangriffe auf Hamburg und Altona.
Kurz danach müssen andere Schulen (u.a. die Schlee‐Schule) aufgrund der allgemeinen Zerstörungen
in das Schulgebäude Roonstraße aufgenommen werden.
23. 3. 1945
Letzte Eintragung des NS‐Schulleiters im „Mitteilungsbuch“; er wird am 27.6. beurlaubt und am 12.9.
entlassen.
31. 3. 1945
Das Christianeum wird wie alle Hamburger Schulen geschlossen.
Das Schulgebäude wird als Lazarett genutzt.
20. 4. 1945
Der Volkssturm wird einquartiert.
4. 5. 1945
Die Engländer übernehmen das Gebäude bis zum 15. 10. 1945.
Die Jahre 1945 bis 1969
6. 8. 1945
Wiederbeginn des Unterrichts für die Klassen 1 bis 4 in Hamburg, für die höheren Schulen am 1. 10.
1945.
22. 10. 1945
Wiederbeginn des Unterrichts am Christianeum.
Traurige Bilanz: 192 Schüler, Lehrer oder ehemalige Schüler sind dem Krieg oder politischer
Verfolgung zum Opfer gefallen.
1945 – 1947
Da der größte Teil der Bücherbestände durch Auslagerung gerettet worden war, wird ca. die Hälfte
der Bücher der Bibliothek des Christianeums von der Staats‐ und Universitätsbibliothek konfisziert,
die erhebliche Verluste durch Bombenschäden erlitten hatte.
6. 9. 1945
Beim Schülereinsatz zur Bergung von Baumaterial in Ottensen werden nach einem Mauereinsturz ein
Schüler des Christianeums getötet und ein zweiter verletzt.
Ende 1945
Beginn der Schulspeisung in Hamburg;
ab 3. 6. 1948 verstärkt durch die USA.
14. 1. 1946
Schülerzahl des Christianeums: 680.
Ostern 1946
Wohl zum ersten Male seit der Einführung der Reifeprüfung findet am Christianeum kein Abitur statt.
9. 5. 1946
Schülerzahl des Christianeums: 792.
12. 12. 1946
Erster Elternrat nach dem Kriege gewählt.
Februar 1947
Unterricht in drei Schichten, da es nur 4 Öfen gibt!
März 1947
Erste Reifeprüfung nach dem Kriege:
Die schriftlichen Arbeiten werden in der Albrecht‐Thaer‐Schule am Holstenglacis angefertigt.
Die Abiturientenentlassung (im Beisein des 1945 zum Oberschulrat ernannten Heinz Schröder)
erfolgt in Mänteln im ungeheizten Musiksaal, da die Aula noch von Vögeln und Ratten wimmelt und
das vorgesehene alte Lehrerzimmer am Entlassungstag unerwartet vom Schmelzwasser der
Schneemassen auf dem Dach überschwemmt ist.
8. 4. 1947
Beginn der „Ära“ des neuen Direktors Dr. Gustav Lange
(bis 31. 3. 1963).
April 1947
Erste Begrüßungsfeier (überhaupt) für die Schulanfänger mit einer Aufführung der 6. Klassen.
3. 6. 1947
Erster Wandertag nach dem Krieg.
Sommer 1947
Wiederbeginn der Klassenreisen nach Puan Klent, in die Lüneburger Heide, in den Harz und an die
Ostsee.
Der Schülerturnverein PALÄSTRA wird wiederbegründet, Ende der 50er Jahre geht er endgültig ein.
13. 9. 1947
Erstes Schulsportfest nach dem Krieg
20. 10. 1947
In einer Eingabe an die Schulbehörde begründet der Elternrat den Wunsch nach Beibehaltung der 4‐
jährigen Grundschule.
Nach den Wahlen in Hamburg 1949 wird die 6‐jährige Grundschule durchgesetzt, nach einmaligem
Durchgang aber wieder abgeschafft.
(Im Vorgriff darauf dürfen aber 1953 wieder Viertklässler für die wissenschaftliche Oberschule
angemeldet werden, so dass am Christianeum auch wieder Latein ab Klasse 5 und Englisch ab Klasse
7 unterrichtet werden können.)
15. 11. 1948
Der „Verein der Freunde des Christianeums“ und die „Vereinigung ehemaliger Christianeer“ nehmen
ihre Tätigkeit wieder auf.
Februar 1949
Die Schulzeitung CHRISTIANEUM erscheint wieder unter alter Leitung im 5. Jahrgang.
November 1949
Erste Wahl von Präfekten durch die Schüler der Oberklassen (nach englischem Vorbild) als
eigenständige Form der in Hamburg eingeführten SMV;
Vorläufer der heutigen SV (Schülervertretung).
9. 11. 1949
Besuch des Schulsenators Landahl: Er überreichte der Schule den Prof.‐Wolfgang‐Meyer‐Preis für die
besten sportlichen Leistungen der Knaben‐Oberschulen Hamburgs.
20. 11. 1949
Erstes Winterfest des Vereins der Freunde des Christianeums nach dem Krieg.
Die Veranstaltung muss wegen Überfüllung polizeilich geschlossen werden.
1950
Aufblühen von Jazzbands am Christianeum.
1. 9. 1950
Sommerfest der ganzen Schule im Altonaer Volkspark
(nicht mehr wie früher in Pinneberg).
5. 9. 1950
Erster „Offener Unterrichtstag“ am Christianeum.
Juli 1951
Einstellung der Schulspeisung. Wiederaufnahme des Schüleraustausches mit England: Besuch der
Klasse 9g2 in Middlesbrough mit anschließendem Gegenbesuch;
keine „Traditionsentwicklung“.
Das Altonaer Museum gibt 5 Gemälde, Leihgaben aus der Amtszeit des Direktors Dr. Arnoldt (1894‐
1908), wieder zurück. Es sind Ölportraits wichtiger Persönlichkeiten aus der Gründungs‐ und
Frühgeschichte der Schule:
v. Schomburg, v. Söhlenthal, v. Lynar, Frederik V., Christian VII.
(noch heute im Bestand).
November 1951
Erste Nummer der Schülerzeitung DIE LUPE
(letzte Ausgabe: Ende 1970).
8. 3. 1952
Erstmalige Teilnahme von Jubiläumsabiturienten (Abitur vor 30, 40 und 50 Jahren) an der
Abiturientenentlassungsfeier.
Ostern 1952
Die Einrichtung einer neuen 7. Klasse des realgymnasialen Zweiges (im 50. Jahr seines Bestehens)
wird nicht gestattet.
Damit beginnt der Abbau des Realgymnasiums am Christianeum.
Sommer 1952
Der ehemalige Schüler Claus Groth (1949 nach der 10. Klasse abgegangen) wird bester
Schuhmachergeselle der Bundesrepublik.
26. 3. 1953
Feier zur Wiederherstellung der alten Orgel durch den Orgelbaumeister Rudolf von Beckerath.
Sommer 1953
Erste Klassenreise (abgesehen vom England‐Austausch) einer (12.) Klasse des Christianeums ins
Ausland – nach Italien!
12. 9. 1953
Erstes Schul‐Sommerfest überhaupt in der Schule.
23.10.1954
Letzte Gedenkstunde für die deutschen Kriegsgefangenen.
März 1955
Erste Reise einer (13.) Klasse nach Griechenland (dieselbe Klasse, die ein Jahr zuvor nach Italien fuhr):
nach dem Abitur, mit dem Klassenlehrer!
Ostern 1955
Drei neu errichtete Pavillons mit 6 Unterrichtsräumen können bezogen werden.
Dadurch kommen 16 Klassen in den Genuss eines normalen Vormittagsunterrichts.
August 1955
Die Schlee‐Schule bezieht ein eigenes Gebäude.
Nach zehn Jahren kehren damit alle Klassen des Christianeums zum Vormittagsunterricht zurück!
1955 – 1962
Generalüberholung des Schulgebäudes.
1956
Versorgung aller Räume mit modernem Mobiliar.
19. 9. 1956
Bürgermeister Engelhard übergibt in einer Feierstunde den neuen Sportplatz seiner Bestimmung.
14. 3. 1957
DIE LUPE wird zur besten Schülerzeitung Hamburgs erklärt und erhält den Peter‐Zenger‐
Wanderpreis.
1. 3. 1958
Erste Abiturientenentlassung in der renovierten Aula in Gegenwart des Schulsenators (und früheren
Schülers) Landahl.
28. 2. 1959
Abiturientenentlassung in Anwesenheit des Bürgermeisters Brauer.
Der Direktor widmet dem mit diesem Jahrgang auslaufenden Realgymnasium im Christianeum einen
ehrenden Nachruf. Anschließend spricht Bürgermeister Brauer zu den Abiturienten.
10. 3. 1960
DIE LUPE gewinnt zum zweiten Male den Peter‐Zenger‐Wanderpreis als beste Hamburger
Schülerzeitschrift.
1. 7. 1960
Die letzten Klassen der Schlee‐Schule verlassen das Gebäude. Dadurch stehen alle Räume wieder
dem Christianeum zur Verfügung.
13. 11. 1960
Enthüllung des von Gerhard Marcks geschaffenen Christianeer‐Ehrenmals für die Gefallenen des
Ersten und Zweiten Weltkriegs, gestiftet von den Eltern der Schule. Die Gedenkrede hält Senator
Landahl.
1962
Gründung des C‐Orchesters (nur Bläser):
Urzelle der sich durch die Einbeziehung des Jazz (seit 1973) entwickelnden Brass Band, die seit 1975
auch so heißt;
Leitung seit dem 1. 5. 1974: Werner Achs (bis zur Pensionierung im Sommer 2006), danach: Timo
Sauerwein. Seit dem 1. 8. 2012: Jeff Alpert.
9. 3. 1963
Abiturientenentlassung mit der Rede des „Goldenen Abiturienten“ Senator Landahl.
3. 4. 1963
Einführung des neuen Schulleiters Hans Kuckuck
(Amtszeit bis 30. 10. 1977).
3. 7. 1963
Schülerzahl des Christianeums: 512.
19./20. 9. 1963
225‐Jahr‐Feier des Christianeums
Bereits unter dem Eindruck des drohenden Gebäudeabrisses, mit Festakt (Grußworte des Senats:
Innensenator Helmut Schmidt; Festrede Prof. Haas: “Was erwartet die Universität von der Schule?“),
Theater, Schuloper, Tanz, Bewirtung etc. – alles in der Schule.
29. 2. 1964
Bei der Abiturientenentlassungsfeier erstmals Übergabe einer Prämie aus dem „Dr.‐Gustav‐Lange‐
Fonds“ zur Durchführung von Hellas‐Reisen, begründet aus einer Geldsammlung 1963 von Eltern
zugunsten eines Abschiedsgeschenks für den scheidenden Direktor. Die Summe fiel unerwartet hoch
aus, so daß Letzterer sie in seinem Sinne umwidmete.
Seit Abitur 1965 regelmäßig vergeben als „Dr.‐Gustav‐Lange‐Preis“ für die beste Leistung auf
musischem Gebiet.
13. 5. 1964
Nachdem im Rahmen der 1960 beschlossenen Westtangente bzw. der Elbtunnel‐Planungen der
Abriss des Christianeums‐Gebäudes als unumgänglich feststeht, erteilt die Hamburgische
Bürgerschaft dem Senat den Auftrag, „rechtzeitig mit Planung und Durchführung eines der Tradition
des Christianeums entsprechenden Neubaus zu beginnen“.
Dieser Zusatz entsteht durch starken öffentlichen Druck.
7. 10. 1964
Ausschreibung eines internationalen Architekten‐Wettbewerbs mit gezielter Einbeziehung dänischer
Beteiligung.
April 1965
Einführung der Koedukation am Christianeum sowie Eintritt der ersten weiblichen Lehrkraft ins
Kollegium.
5. 5. 1965
Vorstellung der Faksimile‐Ausgabe (600 Exemplare) des Codex Altonensis der „Divina Commedia“
Dantes, die mit Geldern der Stiftung Volkswagenwerk finanziert worden ist;
Initiator und Herausgeber ist der Schulbibliothekar Dr. Haupt.
15. 6. 1965
Beim Architekten‐Wettbewerb für den Neubau des Christianeums erhält der Entwurf des dänischen
Architekten Arne Jacobsen und seines Associés Otto Weitling den ersten Preis.
Ostern 1966
Neuordnung des Unterrichts im Griechischen:
Beginn ab Klasse 9 statt wie bisher ab Klasse 8.
(Dazu Schulleiter Kuckuck: „Angriff auf die Substanz des altsprachlichen Gymnasiums“.)
Januar 1967
Letzte Aufnahmeprüfung für die Sexta in Hamburg.
30. 11. 1967
Feier anlässlich der Wiederkehr des 150. Geburtstages Theodor Mommsens.
3. 4. 1968
Oberstufenschüler dürfen laut Konferenzbeschluss in den Pausen in den Klassenräumen bleiben;
die Einrichtung eines Raucherzimmers wird empfohlen.
8. 5. 1968
Erster Spatenstich für den Neubau des Christianeums nach dem ‐ aus finanziellen Gründen etwas
reduzierten ‐ Entwurf Arne Jacobsens.
26. 9. 1968
Grundsteinlegung für das neue Schulgebäude in Anwesenheit des Schulsenators Drexelius.
Ostern 1969
Einführung des Russischen (als Alternative zum Griechischen) als dritte (obligatorische)
Fremdsprache in Klasse 9.
Nach Festsetzung der neuen „Bestimmungen über Schülervertretungen und Schülergruppen“
entsteht am Christianeum als Form der Schülervertretung das „Kollektiv“ (anstelle der bisherigen
ressortzuständigen Präfekten).
Sommer 1969
Beginn eines zweijährigen Unterrichtsversuchs als Probedurchgang für das geplante neue
Oberstufen‐Kurssystem in Gemeinschaftskunde und Sport: Differenzierung des Unterrichts der
Klassen 12 und 13 durch Kurswahl aus vier Kursen (Aufhebung des Klassensystems). Einführung der
Schülermitberatung bei den Zeugniskonferenzen der zehnten Klassen (unter Ausschluss der
Abstimmung über die Versetzung) – zu diesem Zeitpunkt in Hamburg noch ohne Beispiel;
am 16. 6. 1975 als Versuchsmodell endgültig durch die Schulbehörde genehmigt.
Die Jahre 1970 bis 1989
Januar 1970
Erstmals nehmen einzelne Schüler der 12. Klassen als Zuhörer an den Abiturprüfungen teil.
22. 1. 1970
Die Abiturienten werden auf eigenen Wunsch formlos entlassen und holen sich das Abiturzeugnis im
Sekretariat ab.
26. 2. 1970
Richtfest für das neue Schulgebäude.
Schuljahr 1970/71
Einführung der 5‐Tage‐Woche auch in der Schule.
Beginn des Aufbaues eines Chores ab Klasse 5 in der noch heute gültigen Form durch Dietmar
Schünicke.
Ostern 1971
Einführung der reformierten Oberstufe am Christianeum sowie an 16 anderen Hamburger
Gymnasien als Pionierschulen (differenzierter Unterricht in Deutsch, Latein, Mathematik mit
Kurssystem) nach der „Vereinbarung der Kultusministerkonferenz (KMK) über die neugestaltete
Oberstufe“, die 1972 endgültig verabschiedet wird.
19. 4. 1971
Umzug der Schule in das zu etwa zwei Dritteln fertig gestellte neue Gebäude in der
Otto‐Ernst‐Str. 34.
Mai 1971
Abriss des alten Gebäudes in der Behringstraße.
August 1971
Gründung des A‐Chores (ab Klasse 8), der sich zum größten Schulchor Deutschlands entwickelt;
Leitung: Dietmar Schünicke (bis zur Pensionierung im Sommer 2008), danach: Michael Jan Haase.
8. 6. 1972
Vorstellung des Informationspapiers der Deutsch‐Fachkonferenz zum Deutschunterricht am
Christianeum (es wird sogar in der Hamburgischen Bürgerschaft diskutiert).
15./16. 9. 1972
Übergabe des vollendeten Schulneubaus ‐ leider nicht mehr in Anwesenheit Arne Jacobsens
(verstorben am 24. 3. 1971), mit anschließendem Schulfest;
inbegriffen ist die Besichtigung des Autobahn‐Elbtunnels, für dessen Zufahrtsweg das alte Gebäude
abgerissen werden musste.
12. 4. 1973
Das neue Hamburger Schulverwaltungsgesetz tritt in Kraft (mit Einführung der Schulkonferenz, die
aus Eltern‐, Lehrer‐ und Schülervertretern sowie einem Vertreter des nichtpädagogischen Personals
besteht).
Oktober 1973
Erstmalige Teilnahme aller Oberstufenschüler (jahrgangsübergreifend) an ein‐ bis dreiwöchigen
Studienprojekten;
daraus entwickeln sich die in zweijährigem Turnus durchgeführten Projektreisen.
Sommer 1974
Gründung der zweiten Schülerzeitung von Bedeutung: DIE ZWIEBEL;
sie besteht bis 1984.
Advent 1974
Begründung der seitdem alljährlich stattfindenden Adventskonzerte des Christianeums mit allen
Chören und Orchestern: 1974‐1977
Christianskirche in Ottensen
1978
St.Trinitatis‐Kirche in Altona (Anknüpfung an frühere Beziehungen zur Hauptkirche Altonas seit den
Gründungsfeierlichkeiten der Schule 1744)
1979
Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg
seit 1980
in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg
1975/1976
Intensive Diskussion behördlicher Schulentwicklungspläne (SEPL) in Erwartung von
„Lehrerschwemme“ und „Pillenknick“, nach denen das Christianeum in eine Stufenschule
(Oberstufenzentrum) umgewandelt werden soll; der Plan kann nicht durchgesetzt werden.
16. 9. 1976
Feierliche Übergabe eines Ölportraits des Schulgründers Christian VI. durch den dänischen
Botschafter Frode Schoen als Geschenk der bedeutenden dänischen „Carlsberg‐Stiftung“ anlässlich
der 238. Jährung des Gründungstages der Schule (19. 9.) sowie (nachträglich) der 232. Wiederkehr
des Namenstages (11. 5. 1744).
Die Initiative zu diesem Geschenk ist von Botschafter Schoen selber ausgegangen, dessen
Nachforschungen zur Frage, warum eine solche Portraitgabe nicht zur Gründungszeit der Schule
erfolgte, ergebnislos geblieben sind.
25. 10. 1976
Eröffnung der Cafeteria MIC („Mittagessen im Christianeum“) – notwendige Folge von
Oberstufenreform und Stundenplangestaltung.
17. 12. 1976
Erster Weihnachtsbasar der 5. und 6. Klassen, der im Folgejahr auf Anregung der SV erweitert und
seitdem kontinuierlich zugunsten wechselnder karitativer Zwecke veranstaltet wird.
6. 6. 1977
Überreichung einer von Kollegen, Schülern und Freunden verfassten Festschrift an Schulleiter
Kuckuck anlässlich seines 65. Geburtstages.
10. 1. 1978
Amtseinführung des neuen Schulleiters Ulf Andersen (Amtsdauer bis 31. 7. 2005).
Frühjahr 1978
Herausgabe des ersten Schüler‐Jahrbuchs am Christianeum; mit wenigen Unterbrechungen in der
Frühzeit jährliches Erscheinen zur Abiturientenentlassung (nicht zu verwechseln mit dem jeweiligen
jahrgangsinternen „Abi‐Buch“).
1. 9. 1978
Erfolgreicher Abschluss der mehr als zweijährigen Reparaturarbeiten am Dach des Christianeums,
dessen Leckagen jahrelang den Einsatz dutzender Plastikwannen erfordert hatten.
7. 9. 1978
Schülerzahl des Christianeums: 1007 (bis dato höchste Anzahl).
Januar 1979
Als eines der ersten Hamburger Gymnasien führt das Christianeum ein obligatorisches dreiwöchiges
Betriebspraktikum in der Vorstufe ein.
Juli 1979
Der erste Tisch‐Computer wird installiert, ein Commodore‐Rechner;
Beginn des Informatik‐Unterrichts durch Herrn Stenzel.
6. 8. 1980
Beginn eines dreijährigen Sanskrit‐Kurses mit Herrn Becker – vermutlich zum erstenmal Altindisch an
einem deutschen Gymnasium.
Mai 1981
Erstes Eltern‐Lehrer‐Seminar. Thema: „Erziehungsziele in Schule und Elternhaus“;
seit 1983 alle 2 Jahre Eltern‐Lehrer‐Schüler‐Seminare (E‐L‐S) mit jeweils aktuellem Thema.
Sommer 1981
Wiederaufnahme des Schüleraustausches mit England (Birkenhead bei Liverpool);
nach zweimaliger Wiederholung 1984/85 sowie 1986/87 aber abgebrochen: Das Fach „Deutsch“ ist
dort eingestellt worden.
November 1981
Der neue Steinway‐Flügel wird eingeweiht.
Sommer 1982
Erste Projektwoche für die ganze Schule („Friedenswoche“).
Sommer 1983
Mit der Aufführung der „Dreigroschenoper“ durch die Theatergruppe eines Deutsch‐Leistungskurses
beginnt die Ära des Unterrichtsfaches „Darstellendes Spiel“ (DSP) unter der Leitung von Günther
Schäfer.
Die APOgyO („Allgemeine Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe“) verschärft die
Zulassungsvoraussetzungen für die Abiturprüfung.
Sommer 1984
Einführung des „Certificate of Proficiency in English“ der Universität Cambridge (CPE):
Zusatzqualifikation, mit der die sprachlichen Aufnahmebedingungen aller britischen Universitäten
erfüllbar sind, Ende der 90‐er Jahre eingestellt;
seit 1. 2. 2008 Nachfolge durch das USA‐Testprogramm „TOEFL“ ("Test of English as a Foreign
Language").
12. Juli 1985
Helene Thomsen, Bibliothekarin von Beruf, beendet ihren ehrenamtlichen Dienst in der Bibliothek
des Christianeums, den sie als Ruheständlerin im März 1973 nach dem Tode ihres Mannes, des
ehemaligen Christianeers Dipl.‐Ing. Johannes Thomsen, aufgenommen hatte. Sie hat den gesamten
Bestand maschinenschriftlich aufgenommen und durch die Erstellung von Stichwort‐, Standort‐ und
alphabetischem Katalog entscheidend dazu beigetragen, die Bibliothek benutzbar zu machen.
Schuljahr 1985/1986
Als zusätzliches Unterrichtsfach für die Oberstufe wird Chinesisch eingeführt.
10. 10. 1985
Eröffnung des Wasserlabors (Schulbezirkszentrum für Biologie).
17. 4. 1986
Festkonzert in der Aula zur Einweihung der neuen Walcker‐Orgel, die seit 1962 im jetzt
geschlossenen Kirchenpauer‐Gymnasium gestanden hatte; die alte Orgel in der Behringstraße war
zum Zeitpunkt des Umzuges 1971 in die Otto‐Ernst‐Straße nicht mehr spielbar.
24./25. 6. 1986
Einbeziehung des Christianeums in etliche Veranstaltungen des Internationalen P.E.N.‐Kongresses in
Hamburg, u.a. mit Hermann Kant, dem Präsidenten des Schriftsteller‐Verbandes der DDR, dessen
Vater ihm einst das Christianeum als Negativ‐Beispiel einer Schule dargestellt hatte.
November 1986
Erste Christianeums‐Schüler in Leningrad;
Mai 1987
Zum ersten Mal überhaupt sind Schüler aus Leningrad in Hamburg am Christianeum.
Mai 1987
Erste Christianeums‐Schüler in Shanghai; erster Gegenbesuch chinesischer Schüler im August;
eitdem kontinuierliche Kontakte und Schüleraustausch.
24. 6. 1988
Bei der Abiturientenentlassung erstmalige Verleihung des „Ornithes‐Preises“ für die beste Leistung
auf dem Gebiet der Alten Sprachen, gestiftet von der Vereinigung ehemaliger Christianeer (V.e.C.);
der Preis ist benannt nach der Komödie „Vögel“ (Ornithes) des Aristophanes, die der Griechisch‐
Leistungskurs des Abiturjahrgangs 1986 mit eigener Übersetzung und Vertonung des Originaltextes
sowie in eigener Regie auf die Bühne der Aula gebracht hatte.
14. 9. 1988
Eintreffen von vier chinesischen Gastschülern mit dem Vizedirektor der Shanghaier Partnerschule
sowie Herrn Song Ludong, der als erster chinesischer Gastlehrer ein Jahr lang den
Chinesischunterricht verstärken wird. Er erarbeitet in diesem Jahr ein eigenes Lehrbuch!
16.‐24. 9. 1988
Festwoche zur Feier des 250‐jährigen Jubiläums des Christianeums Festakt in der Musikhalle
Empfang im Hamburger Rathaus
Gottesdienst in der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis
Ausstellung im Altonaer Museum: „Des Königs Schule spricht Latein“
Festball im Hotel Atlantic
Opern‐ und Theateraufführungen in der Schule
Ehemaligentreffen
Übergabe der „Ziegenbock“‐Plastik durch den Ehemaligen Volker Hayn
Elbelauf und viele andere Veranstaltungen von Lehrern und Schülern
vierbändige Festschrift im Schuber (einschl. Musik‐Kassette) mit Beiträgen zu Geschichte und
Gegenwart der Schule
13. 11. 1988
A‐Chor und Orchester gestalten den musikalischen Rahmen der zentralen Gedenkstunde zum
Volkstrauertag in der Bonner Beethovenhalle in Gegenwart des Bundespräsidenten, des
Bundesratspräsidenten, der amtierenden Bundestagspräsidentin und mehrerer Bundesminister. (Die
Veranstaltung wird vom ZDF übertragen.)
Anschließend Empfang beim Bundespräsidenten von Weizsäcker.
Die Einspielung der vom Chor gesungenen Nationalhymne wird einige Jahre lang zum Sendeschluss
des ZDF‐Programms gesendet.
9. 12. 1988
Die Jungen‐Hockeymannschaft des Christianeums wird Landesmeister im Hallenhockey.
2. 2. 1989
Die Schulkonferenz beschließt die Einführung des ITG‐Unterrichts ("Informationstechnische
Grundbildung") auch in nicht‐mathematischen Unterrichtsfächern.
1. 9. 1989
50 Jahre Schulzeitschrift CHRISTIANEUM (im 44. Jahrgang).
8. 9. 1989
Start eines in der Schule gebauten Solar‐Mofas beim „Solarmobil“‐Cup in Lübeck. Feierliche
Einweihung des Informatik‐Raumes mit einer von einem Schülervater gestifteten kompletten
Neuausstattung (2. Generation von Computern) für klassenweisen Unterricht in Informatik
(Oberstufe) sowie ITG in Klasse 7 und 8 in Deutsch und Englisch.
16./17. 9. 1989
Im Zuge eines spektakulären (nie aufgeklärten) Einbruchs wird der neu eingerichtete Informatikraum
ausgeraubt! Glücklicherweise war die Ausstattung noch rechtzeitig versichert worden.
Die Jahre 1990 bis 2000
21./22. 2. 1990
Erster Besuch von Lehrern und Schülern der mathematisch‐naturwissenschaftlich‐technischen
Spezialschule aus Rostock – erstes deutsch‐deutsches Schultreffen am Christianeum!
22.‐24.3. 1990
Besuch einer 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule aus Berlin (Ost).
25.3.‐1.4. 1990
Besuch des Leningrader Jugend‐Musiktheaters „Raduga“ („Regenbogen“) mit 40 Kindern im Alter von
8 bis 16 Jahren – erster Aufenthalt überhaupt eines russischen Kinderensembles in der BRD.
März 1990
Sicherung des Computer‐Raumes durch Stahltür und Fenstergitter.
1. 5. 1990
Der Fachvertreter Physik erhält für ein von ihm und Schülern konstruiertes Solarauto den 1. Preis
beim Hanse Solar Meeting.
28.5.‐18.6. 1990
Ankunft einer Schülergruppe der 506. Schule aus Leningrad (und dreiwöchiger Aufenthalt am
Christianeum).
Diese Schule wurde im Rahmen des Kulturaustausches zwischen der UdSSR und der BRD zur
offiziellen Partnerschule des Christianeums bestimmt;
seitdem jährlicher Schüleraustausch.
23./24. 6. 1990
250 Chorsänger besuchen den neuen Partnerchor der Singakademie in Potsdam.
28.6.‐2.7. 1990
Gegenbesuch des Partnerchors aus Potsdam – Beginn eines länger andauernden Chor‐Austausches.
20.8.‐14.9. 1990
Drei Studenten der Universität Rostock absolvieren ein Praktikum am Christianeum.
1. 9. 1990
Drittes Eltern‐Lehrer‐Schüler‐Seminar, an dem auch Eltern, Lehrer und Schüler der Rostocker
Partnerschule teilnehmen.
5. 10. 1990
Eine Abordnung des Christianeums nimmt an der Feier aus Anlass der Namensgebung unserer
Partnerschule in Rostock teil, die in Zukunft „Albert‐Einstein‐Schule“ heißt.
Der Schulleiter des Christianeums überreicht der Partnerschule eine Auswahl von Büchern als
Grundstock für eine Schüler‐ und Lehrerbibliothek. Beide Schulleiter würdigen das besondere
Gewicht dieser Partnerschaft vor dem Hintergrund der zwei Tage zuvor vollendeten deutschen
Einheit.
1. 3. 1991
Das Lehrerkollegium des Christianeums trifft sich in Rostock mit dem Kollegium der Albert‐Einstein‐
Schule zu einer pädagogischen Konferenz.
26. 4. 1991
Die Volleyball‐Mannschaft des Lehrerkollegiums wird Hamburger Meister im Wettbewerb der
Lehrermannschaften.
2. 11. 1991
Das Lehrerkollegium der Rostocker Albert‐Einstein‐Schule kommt zu einem Gegenbesuch nach
Hamburg und nimmt an etlichen Fachkonferenzen teil.
27.12. 1991 ‐ 4.1. 1992
Chor und Orchester des Christianeums (insgesamt 300 Mitglieder) reisen auf Einladung der
lutherischen Kirche Lettlands nach Riga.
19. 8. 1992
Verleihung der Würde einer „Ehren‐Christianeerin“ an Senta‐Regina Möller‐Ernst („Appelschnut“),
die Tochter des Dichters Otto Ernst (d.i. Otto Ernst Schmidt) anlässlich ihres 95. Geburtstages.
10. 2. 1993
Installation einer Tretorgel auf dem Schulhof.
3. 6. 1993
Eröffnung des Literarischen Cafés („Litcaf“) unter der Leitung von Ulrike Schwarzrock‐Frank,
mit einem bunten Programm von Lehrern und Schülern in der umgebauten Kellergarderobe.
5. 9. 1993
Der Festgottesdienst zum 250‐jährigen Jubiläum der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis wird
musikalisch vom Christianeum gestaltet.
Auf einer Anschlussveranstaltung wird der gegenseitigen Verknüpfung von Christianeum und St.
Trinitatis seit der gemeinsamen Gründungszeit unter Christian VI. gedacht.
29. 9. 1994
TÜV‐Abnahme und Zulassung des von der Schule konstruierten Solarautos, das auf der Hanse‐Solar‐
Rallye zwischen Lübeck und Hamburg den 4. Platz unter 22 Teilnehmern erreicht.
Februar 1995
Das Christianeum erhält einen E‐Mail‐Zugang zum Internet (finanziert von der Körber‐Stiftung).
Teilnahme am "Transatlantischen Klassenzimmer". Gründung einer Video‐AG.
6. 7. 1995
Erste Homepage des Christianeums auf dem noch nicht mit dem Internet verbundenen „Hamburger
Schul‐Web‐Server“ im Institut für Lehrerbildung.
(Webmaster: Herr Wilms ‐ bis 31. 7. 2009).
1.‐16.3. 1996
Die Akustik der Aula wird durch Deckenplatten und Schallsegel entscheidend verbessert.
11. 3. 1996
Homepage des Christianeums auf einem Internet‐Server der Universität Hamburg mit der Adresse
http://www.hh.schule.de/christianeum.
2. 5. 1997
Im Informatik‐Raum ist die unterrichtliche Nutzung des Internets in Gruppen möglich.
26. 8. 1997
Besuch des Chicagoer Bürgermeisters Richard Daley im Christianeum mit seiner Frau und einer 30‐
köpfigen Wirtschaftsdelegation im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg ‐ Chicago. Am
Nachmittag setzen sintflutartige Wolkenbrüche Teile des Schulgebäudes unter Wasser.
28. 8. 1997
Einweihung eines Brunnens aus Tontafeln (mit den Motiven der drei Christianeums‐Schulgebäude)
vor dem Haupteingang, der von dem ehemaligen Schüler, dann Schülervater Dieter Knab schon zum
Schuljubiläum 1988 gestiftet worden war, aber aus technischen Gründen erst jetzt vollendet werden
konnte.
Zwischenzeitlich war der Brunnen mit einem von Schülern gefertigten Mosaik versehen worden.
27. 11. 1997
Fest zum Abschluss der zweijährigen Grundinstandsetzung des Christianeums mit Handwerkern,
Bauingenieuren und Behördenvertretern in der Aula.
Nur mit Hilfe dieser Techniker war auch die Vollendung des Brunnens möglich.
22.‐31.3. 1998
Beginn des seitdem alljährlich stattfindenden Schüleraustausches mit Chicago, einer der
Partnerstädte Hamburgs.
Schuljahr 1998/1999
Einführung des Faches Englisch (2. Fremdsprache) bereits in der 5. Klasse.
September 1998
Beginn der regelmäßigen Gründungen von Mini‐Unternehmen (in der Vorstufe) im Rahmen des
Projekts „Junior“ zum Zwecke stärkerer Orientierung des Gemeinschaftskundeunterrichts an der
gesellschaftlichen Wirklichkeit, woraus 2002 in Erweiterung das Fach „Wirtschaftspraxis“ (für die
Oberstufe) hervorgeht;
seitdem in beiden Stufen vielfach erfolgreiche Teilnahme an regionalen, nationalen und
internationalen Wettbewerben.
30.9.‐30.11. 1998
Erstmals wird mit der St. Petersburger Partnerschule Nr. 506 ein zweimonatiger Schüleraustausch für
jeweils zwei Schüler durchgeführt (Gegenbesuch in St.Petersburg: Februar/März 1999).
Seitdem alljährliche Durchführung dieses besonders intensiven Austauschprogramms.
Schuljahr 1999/2000
Einführung der flexibilisierten Stundentafel im Rahmen verstärkter Schulautonomie.
Wegen eines „technischen Überhangs an Lehrerstunden an Gymnasien“ werden zwei
Kollegiumsmitglieder an eine Haupt‐ bzw. eine Realschule abgeordnet.
23. 8. 1999
Die Familie Cudell Arnoldt aus Portugal überbringt dem Christianeum ein Ölportrait (1907 gemalt von
Fritz Peters‐Weber, seinerzeit Zeichenlehrer am Christianeum) sowie das persönliche Archiv ihres
Groß‐ bzw. Urgroßvaters Geheimrat Dr. Richard Arnoldt, der von 1894 bis 1908 Direktor des
Christianeums war.
(Es ist das zweite bekannte Ölportrait eines Christianeums‐Schulleiters.)
21. 12. 1999
Einweihung des neuen Medienzentrums (Kino‐, Schneide‐ sowie PC‐Klassenraum) im ehemaligen
Wasserlabor, verbunden mit der Einrichtung einer „Richard‐Dehmel‐Website“ eines Deutsch‐
Leistungskurses.
Inzwischen erwirbt jeder Fünftklässler des Christianeums seinen „PC‐Führerschein“.
19. 5. 2000
Beginn der Bauarbeiten zur Schaffung von acht zusätzlichen Räumen im Bereich der nie errichteten
Schwimmhalle (gerüchteweise auch „Atombunker“ genannt) im Erdgeschoss des Schulgebäudes
unter erheblichem technischen Aufwand (Kranführung übers Dach in den Innenhof!).
13. 7. 2000
Nach zweijähriger Vorarbeit wird das neue Schulprogramm durch die Schulkonferenz verabschiedet,
da alle Hamburger Gymnasien gehalten waren, Schwerpunkte der Schulentwicklung für die nächsten
Jahre festzulegen
(Genehmigung von der Schulaufsicht im Herbst 2001).
Schuljahr 2000/2001
Einführung des Sozialpraktikums für Klasse 10.
20. 11. 2000
Das Christianeum würdigt seinen ehemaligen Schüler, den Philosophen Salomon Maimon, aus Anlass
seines 200. Todestages mit der Enthüllung einer Bronzetafel im Eingang der Schule (Entwurf und
Ausführung: Detlef Allenberg, ehemaliger Christianeer) sowie einem Festprogramm und einer
Ausstellung der Bibliothek in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste.
Die Jahre 2001 bis 2010
2. 3. 2001
Einweihung der neuen Räume (darunter DSP‐Probenraum, Unter‐ und Oberstufenbibliothek,
Kartenraum).
22.2. ‐ 2.3. 2002
Reise der Brass Band nach China.
14. 4. 2002
Aufführung der Kinderoper „Brundibár“ (Musik: Hans Krása; Libretto: Adolf Hoffmeister;
Inszenierung: Ivo Petrlik) im Jüdischen Museum in Berlin.
August 2002
Zahl der Neuanmeldungen für die 5. Klassen: 161.
Schuljahr 2002/2003
Einrichtung einer Klasse als „Springer“‐Zug (ab Kl. 7; Stoff von 4 Jahren wird in 3 Jahren unterrichtet)
für besonders geeignete Schüler als Test für die in Hamburg vorgesehene Schulzeitverkürzung.
1. 11. 2002
Schulfeier anlässlich des 25‐jährigen Schulleiterjubiläums von Ulf Andersen.
12./13. 12. 2002
Das Christianeum würdigt seinen ehemaligen Schüler Ludolf Wienbarg aus Anlass dessen 200.
Geburtstages u.a. mit der Enthüllung eines Bronzereliefs (Entwurf und Ausführung: Detlef Allenberg)
im Eingang der Schule sowie einer Ausstellung der Bibliothek.
1. 8. 2003
Beginn der Erprobung der neuen Bildungspläne für die Sekundarstufe I.
Die Schulkonferenz erklärt das Christianeum zur „rauchfreien Schule“.
Einführung eines neuen Lehrer‐Arbeitszeitmodells:
1.770 Zeitstunden (einschl. genereller Erhöhung der Arbeitszeit) werden faktorisiert nach UFA (u‐
nterrichtsbezogene, f‐unktionsbezogene, a‐llgemeine Aufgaben); Problematik der zahlreichen
außerunterrichtlichen Aktivitäten.
4. 11. 2003
Anlässlich des 100. Todestages würdigt das Christianeum seinen bedeutendsten Schüler, den
Philologen und Historiker Theodor Mommsen, mit einem Festakt (Festrede: Prof. Dr. Christian Meier,
ehem. Christianeer), der Enthüllung eines Bronzereliefs (Entwurf und Ausführung: Detlef Allenberg)
im Eingang der Schule sowie einer Ausstellung der Bibliothek.
22. 5. 2004
Das Christianeum wird vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung mit dem
Qualitätssiegel „Schule mit vorbildlicher Berufsorientierung“ ausgezeichnet.
Juli 2004
Erweiterung und Modernisierung des gesamten MIC‐Bereichs (insbesondere der Küche) zur
Unterstützung des projektierten Ganztagsschulbetriebes.
1. 8. 2004
Beginn der Erprobung des neuen Bildungsplans (mit Rahmenplänen) für die gymnasiale Oberstufe
(Sekundarstufe II).
27. 8. 2004
Einweihung des sog. Otto‐Ernst‐Zimmers in Anwesenheit der Hamburger Kultursenatorin v. Welck:
Arbeitszimmer des Dichters Otto Ernst [1862‐1926], das er sich 1903/1904 im Jugendstil in seinem
Haus in der Otto‐Ernst‐Str. 17 – die Straße wurde 1928 nach ihm benannt – hatte einrichten lassen.
Nach mehrjährigen aufwändigen Restaurierungs‐ sowie Ein‐ und Ausbauarbeiten (Restaurator: Hans
Martin Burchard) findet das Zimmer nun im Christianeum seinen Platz.
Senta‐Regina Möller‐Ernst, die Tochter des Dichters und dem Christianeum seit dessen Umzug sehr
verbunden, hatte es testamentarisch der Schule vermacht.
September 2004
15‐jähriges Jubiläum der ehrenamtlichen Tätigkeit von Frau Ropelius, Mutter eines ehemaligen
Christianeers, in der Bibliothek.
15. 9. 2004
Enthüllung der von Barbara Haeger geschaffenen Statue „Große knieende Figur“ im Innenhof des
Erdgeschosses.
Diese Statue wurde der Schule von der Erbin der Künstlerin und von Schülereltern als Dauerleihgabe
zur Verfügung gestellt – eine Hommage an Arne Jacobsen (zum 100. Geburtstag im Jahre 2002), an
das Christianeum und an die Künstlerin.
Februar 2005
Erstes schriftliches Zentralabitur in Hamburg (in den Fächern Deutsch, Latein, Englisch, Mathematik,
Biologie, Gemeinschaftskunde).
10‐jähriges Bestehen der Video‐AG.
2.‐15.3. 2005
Reise des A‐Chores des Christianeums (ca. 300 Mitwirkende und Begleiter) nach China;
in Peking und Shanghai Aufführungen der „Carmina Burana“.
April/Mai 2005
Planung und Organisation des neuen Ganztagsschulkonzepts ab Klasse 7.
27. 4. 2005
Hamburgs Schulsenatorin Dinges‐Dierig stellt am Christianeum im Rahmen einer Pressekonferenz das
Projekt „Rauchfreie Schule“ vor.
1. 8. 2005
Rauchverbot an allen Hamburger Schulen.
Schuljahr 2005/2006
Beginn eines Sportkurses „Rudern“ in Zusammenarbeit mit dem Hamburger und Germania
Ruderclub.
17. 8. 2005
Feierliche Amtseinführung des neuen Schulleiters Hans‐Norbert Hoppe.
28. 9. 2005
Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten wird das neue Blockheizkraftwerk eingeweiht.
5. 12. 2005
Chorleiter Dietmar Schünicke erhält von Kultursenatorin v. Welck die Medaille für treue Dienste in
Silber der Freien und Hansestadt Hamburg für seine Verdienste um die Musik am Christianeum.
Mai 2006
Beginn der Neuordnung der gymnasialen Oberstufe (NgyO) zwecks verbesserter Förderung der
Studierfähigkeit von Abiturienten und ‐innen sowie größerer Kompatibilität mit Erwartungen der
Arbeitswelt (Ablösung der KMK‐Vereinbarung von 1972): generelle Modernisierung der Oberstufe im
Hinblick auf Standards, Kerncurricula, Kompetenzorientierung und Qualitätssicherung
verstärkte Obligatorik durch Basiskompetenzfächer mit schriftlicher Zentralabiturprüfung: Deutsch,
Mathematik, weitergeführte Fremdsprache
Erarbeitung individueller Profilbereiche bei zentraler Seminarkonzentration mit Hochschul‐ bzw.
Firmenkoordinierung und dezentraler schriftlicher Abiturprüfung
Wahlbereich zur Abdeckung weiterer Belegauflagen mit dezentraler mündlicher Abiturprüfung in
diesem oder im Profilbereich
11. 5. 2006
Partnerschaft mit dem togolesischen Selbsthilfeverein CITAL.
14. 6. 2006
Feier des 20‐jährigen ehrenamtlichen Engagements von Frau Jepsen, pensionierter
Grundschullehrerin, in der Bibliothek.
Sommerferien 2006
Umbau und Erweiterung des Lehrerzimmers nach einem Plan, der von einem Kollegiumsmitglied zum
Jubiläum 1988 vorgestellt worden war;
Umbau mehrerer Kursräume und des Lehrerzimmers II („Raucherzimmer“) zu größeren
Klassenräumen.
27. 9. 2006
Feier zum 30‐jährigen MIC‐Jubiläum.
5. 7. 2007
Das Christianeum darf für weitere drei Jahre das Qualitätssiegel „Schule mit vorbildlicher
Berufsorientierung“ tragen.
17./18. 9. 2007
Prag‐Reise des Unterstufenchors und Aufführung der Kinderoper „Brundibár“ (Inszenierung: Ivo
Petrlik) in Theresienstadt – dort, wo ihr Urheber, der deutsch‐tschechische Komponist Hans Krása, sie
zum zweiten Mal niedergeschrieben hatte und wo sie im Lager 55‐mal aufgeführt wurde, bevor Hans
Krása im Oktober 1944 vergast wurde.
2. 11. 2007
Erstes Treffen der Gruppe „Zukunftswerkstatt Christianeum“.
29. 2. 2008
Kooperationsvereinbarung mit der Privaten Fachhochschule Göttingen für Fragen der Studien‐ und
Berufsorientierung.
26. 3. 2008
Das Christianeum erhält als erfolgreichste Schule bei der Landesrunde Hamburg der 47.
Mathematikolympiade den Sonderpreis der Behörde für Bildung und Sport.
18. 4. 2008
Im Hamburger Koalitionsvertrag zwischen CDU und GAL wird für das Jahr 2010 die Einführung der 6‐
jährigen Primarschule anstelle der bisherigen 4‐jährigen Grundschule vereinbart – eine gravierende
Herausforderung für die zukünftige Struktur des Christianeums.
Juni 2008
Feier zum 25‐jährigen Bestehen des „Darstellenden Spiels“ (DSP).
27. 6. 2008
Erste Abiturientenentlassung, bei der die „Vorreiter“ der 8‐jährigen Gymnasialzeit vertreten sind
(„Springer“‐Zug des Schuljahrs 2002/2003).
3. 7. 2008
Das Literarische Café feiert seinen 15. Geburtstag sowie den 125. Geburtstag des Dichters Franz
Kafka.
Juli 2008
Das neue „Konzept zur Profiloberstufe“ sowie die „Curriculare Kurzzusammenfassung der
Profilbereiche“ am Christianeum sind im Internet abrufbar.